Morgan bleibt eine eigenwillige Mischung aus handwerklicher Manufaktur und nostalgischem Fahrspaß, die jede Fahrt zur kleinen Zeitreise macht. Wer Alltagstauglichkeit gegen Charakter und ein breites Grinsen eintauschen möchte, findet hier ein charmantes Statement auf Rädern – ideal für Genießer, die Emotion über Effizienz stellen.
Morgan bleibt der wohl attraktivste Widerspruch zur automobilen Konformität: lange Motorhaube, schmale Radkästen und handgeformte Oberflächen schaffen eine Optik, die eher aus den 1930ern stammt und trotzdem frisch wirkt. Die Karosserie kombiniert moderne Aluminium-Strukturelemente mit traditionellen Holzdetails und wirkt dadurch zugleich handwerklich und exklusiv. Auf der Straße fällt ein Morgan sofort auf — hier geht es weniger um Understatement als um Persönlichkeit.
Das Interieur setzt auf Leder, Echtholz und eine reduzierte Instrumentierung, die handwerkliche Qualität über technische Überfrachtung stellt. Schalter und Hebel sind präzise, das Cockpit wirkt wie für den Fahrer gebaut, ohne auf überflüssige Bildschirme zu setzen. Komfortfunktionen sind vorhanden, aber nicht dominant: Wer viel Technik erwartet, wird hier bewusst zurückgestuft.
Morgan ist ein echter Zweisitzer mit begrenztem Gepäckraum — alltagstauglich für Pendelstrecken und Wochenendausflüge, aber nicht als Ersatz für Kombi oder SUV gedacht. Kofferraum und Staufächer fassen in der Praxis zwei kleine Reisetaschen oder einen großen Weekender, größere Einkäufe erfordern Kreativität. Für Passagiere über 1,85 m wird der Einstieg eng, dafür sitzt man sportlich nah am Boden.
Die Fahrwerksabstimmung ist direkt und kommunikativ: geringe Fahrzeugmasse, straffe Dämpfung und präzise Lenkung ergeben ein sehr unmittelbares Fahrgefühl, das bei kurvigen Landstraßen besonders Freude macht. Die Plus‑Six‑Varianten liefern einen seidenen Reihen‑Sechszylinder mit deutlich mehr Schub, so dass 0–100 km/h in etwa um die vier Sekunden liegen können, während die Vierzylinder‑Modelle spürbar leichter und agiler, aber etwas weniger explosiv sind. Insgesamt steht Fahrspaß vor Komfort, die Belohnung ist eine Verbindung aus Handschlag‑Gefühl und Dynamik.
Moderne Benzinaggregate treiben die Morgans an und liefern im Alltag realistische Verbräuche: im gemischten Einsatz sind Werte zwischen etwa 8 und 12 l/100 km zu erwarten, je nach Motor und Fahrweise. Auf der Autobahn schlägt sich das in Reichweiten, die oft bei 400 bis 600 km pro Tank liegen — ausreichende Werte für Wochenendausflüge, weniger ideal für Langstreckentouren mit hohem Tempo. Sparen ist nicht die Kernkompetenz dieses Herstellers; Effizienz erfolgt eher als Nebeneffekt moderner Technik.
Die Elektronik bleibt bewusst zurückhaltend: Basis‑Assistenzsysteme wie Tempomat oder Einparkhilfen sind verfügbar, auf umfangreiche teilautonome Fahrfunktionen wird meist verzichtet. Infotainment ist funktional, oft mit einem zentralen Display und optionaler Smartphone‑Integration, aber ohne die umfassende Konnektivität großer Volumenhersteller. Wer einen Morgan kauft, akzeptiert bewusst eine klare Priorität für Fahrerlebnis statt Technik‑Überfluss.
Der Morgan richtet sich an Käufer, die ein emotionales Auto mit handwerklichem Charakter suchen: Sammler, Wochenendfahrer und Menschen, die ein Statement wollen statt die maximal praktische Lösung. Die Palette reicht vom verspielten Plus Four über den kraftvolleren Plus Six bis hin zur fokussierten Supersport‑Variante, sodass es für unterschiedliche Temperamente eine passende Interpretation gibt. Familien- oder Nutzfahrzeugbedarf wird hier nicht bedient — wer aber Persönlichkeit, Holz und Leder mehr schätzt als nüchterne Statistik, findet hier ein klares Angebot.
Die angezeigten Preise und Daten sind Schätzungen, die auf deutschen Listenpreisen basieren, und können je nach Land variieren. Diese Informationen sind rechtlich nicht bindend.